Heidenheim

Heidenheim
Heidenheim,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Heidenheim, Landkreis im Regierungsbezirk Stuttgart, Baden-Württemberg, 627 km2, 136 900 Einwohner; liegt auf der östlichen Schwäbischen Alb. Das dicht industrialisierte Tal der Brenz durchquert das Kreisgebiet von Norden nach Süden und trennt die waldreichen Hochflächen von Härtsfeld (im Osten) und Albuch (im Westen), an das sich im Süden die Heidenheimer Berge anschließen. Dazwischen liegt der Meteoritenkrater des Steinheimer Beckens. Der Kreis Heidenheim gehört zu den am stärksten industrialisierten von Baden-Württemberg.
 
 
Der Kreis H., hg. v. R. Würz (21979).
 
 2) Heidenheim an der Brẹnz, Große Kreisstadt in Baden-Württemberg, Verwaltungssitz des Landkreises Heidenheim, auf der östlichen Schwäbischen Alb zwischen Albuch und Härtsfeld, 491 m über dem Meeresspiegel, 52 500 Einwohner; Berufsakademie, Württembergische Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie, Fachschulen. Heidenheim ist industrieller Mittelpunkt mit Stahl- und Maschinenbau, Textilindustrie, Elektrotechnik u. a. Betrieben.
 
 
Über der Stadt liegt das mächtige Renaissanceschloss Hellenstein, mit Bauresten des 13. und 15. Jahrhunderts, in der 1605 geweihten Schlosskirche Stuckreliefs; das Schlossareal beherbergt heute zwei Museen, Freilichttheater, Opernfestspiele und Wildpark. Das Kunstmuseum im ehemaligen Stadtbad (1987 zur Galerie umgebaut) enthält eine umfangreiche Sammlung mit Picasso-Plakaten.
 
 
Im Gebiet des heutigen Heidenheims sicherte zu römischer Zeit ein Kastell (gegründet um 90, aufgehoben 150) den Alblimes gegen das Brenztal. Die beim Lager entstandene Siedlung bestand bis ins 4. Jahrhundert. Die Überreste einer mutmaßlichen Thermenanlage wurden nach Abschluss der Grabungen (1987) als ein wahrscheinlich öffentliches Verwaltungsgebäude (mit Fußbodenheizung) interpretiert, dessen Ausmaße dafür sprechen, dass das antike Heidenheim den Rang einer Civitas hatte. Die Hälfte des Grabungsgeländes ist seit 1984 Museum (unter dem Fernmeldeamt). - Das rechts der Brenz erwachsene frühmittelalterliche Dorf Heidenheim wird erstmals in einer zwischen 750 und 802 zu datierenden Urkunde erwähnt. Die 1335 erstmals als Stadt bezeichnete Siedlung erhielt 1356 mit der Verleihung des Marktrechts den Rechtsstatus einer Stadt. Nach wechselnden Besitzverhältnissen erwarb Württemberg Heidenheim endgültig 1648. Die während des Mittelalters blühende Eisenindustrie wurde 1819 aufgegeben; das umfangreiche Töpfergewerbe in Heidenheim verlor um 1900 an Bedeutung.
 
 
W. Schneider: Die Wirtschaftsgesch. der Stadt H. und der Ostalb (1983);
 
H., bearb. v. M. Akermann u. a. (1985).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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